Stegmann, Sarah Katharina (2023). Death receptor 6 als prognostischer Marker in niedriggradigen Gliomen. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Diffuse WHO Grad 2 Gliome weisen im Vergleich zu anderen Gliomentitäten wie dem Glioblastom eine gute Prognose auf, jedoch ist das Gesamtüberleben auch unter Berücksichtigung des häufig jungen Erkrankungsalters weiterhin gering. In den letzten Jahren konnte ein besseres molekulares Verständnis der Tumore sowohl die Diagnostik der einzelnen Entitäten verbessern, als auch die Einschätzung ihrer Prognose präzisieren, wodurch sich ihre Therapie effektiver gestalten lässt. Somit ist die tumorbiologische Untersuchung von Gliomen zur genaueren Beurteilung der Krankheit und ihrer Prognose wichtig. Mitglieder der Tumornekrosefaktor-Superfamilie weisen eine erhöhte Expression in Gliomen auf und wurden als mögliche Prognosefaktoren in den Tumoren identifiziert. DR6, ein Todesrezeptor aus der Tumornekrosefaktor-Rezeptor-Superfamilie, kann Apoptose in Tumoren auslösen, spielt jedoch auch eine prokarzinogene Rolle. Der Rezeptor wurde bereits in anderen Tumorarten als Prognosefaktor bestimmt und ist in manchen Gliomentitäten hochreguliert. In dieser Arbeit wurde die Expression des Rezeptors mittels PCR und Western Blot in WHO Grad 2 Gliomen untersucht sowie sein prognostischer Wert anhand des Krebs-Genomatlas (engl. The Cancer Genome Atlas, [TCGA]) und erhobenen Patientendaten analysiert. Es konnte gezeigt werden, dass DR6 in niedriggradigen Gliomen im Vergleich zu Kontrollgewebe hochreguliert ist. In rezidivierenden niedriggradigen Gliomen war die Expression des Rezeptors höher als in primären WHO Grad 2 Gliomen. Auch in Proben vom gleichen Patienten wurde der Rezeptor im Rezidiv stärker exprimiert als im Primärtumor. In Bezug auf molekulare und histologische Charakteristika wurde DR6 in Astrozytomen und IDH1-mutierten Tumoren am höchsten exprimiert. Eine Analyse des TCGA zeigte ein längeres progressionsfreies Überleben (engl. progression free survival, [PFS]) und Gesamtüberleben (engl. overall survival, [OS]) für Tumore mit hoher DR6 Expression. Ein ähnlicher Trend ließ sich in unserer Patientenkohorte im PFS wiederfinden. Eine detaillierte Analyse der Gruppen und eine getrennte Betrachtung von primären und rezidivierenden Tumoren zeigte jedoch, dass eine erhöhte Expression von DR6 vor allem in erstmalig erkrankten WHO Grad 2 Gliompatienten mit einem längeren PFS assoziiert ist. In der Rezidiv-Kohorte hingegen war eine vermehrte Expression des Rezeptors mit einem kürzeren OS verbunden. Die Hochregulation von DR6 in niedriggradigen Gliomen stimmt mit vorherigen Daten überein, die eine verstärkte Expression des Rezeptors in einigen Gliomentitäten nachweisen. Weitere Arbeiten sind jedoch notwendig, um die ambivalente prognostische Rolle von DR6 in primären und rezidivierenden Tumoren aufzuklären. Auch in anderen Tumorzelllinien zeigen sich Unterschiede in der antitumoralen Wirkung des Rezeptors, welche möglicherweise vom Expressionslevel des Rezeptors abhängen. Jedoch sind insbesondere in Gliomen die Signalwege von DR6 noch ungewiss und eine genauere Analyse ist notwendig, um die Funktion des Rezeptors besser zu verstehen.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Stegmann, Sarah KatharinaUNSPECIFIEDUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-654740
Date: 7 February 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Neurochirurgie > Klinik für Allgemeine Neurochirurgie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
GliomGerman
Death receptor 6English
Date of oral exam: 7 February 2023
Referee:
NameAcademic Title
Goldbrunner, R. H.Universitätsprofessor Dr. med.
Brunn, A. G.Privatdozentin Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65474

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