Koch, Hannah-Leah (2023). Prävalenz von SARS-CoV-2 auf der Augenoberfläche. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die Coronaviruskrankheit COVID-19 stellen die Medizin, Wissenschaft und die Gesellschaft seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 weltweit vor große Herausforderungen. Durch die Präsenz des Eingangsrezeptors von SARS- CoV-2 auf der Augenoberfläche herrschte im Bereich der Ophthalmologie zu Beginn der Pandemie große Unklarheit darüber, ob eine singuläre virale Aktivität von SARS-CoV-2 auf der Augenoberfläche möglich sei. Asymptomatische Patientinnen und Patienten, welche trotz negativer Abstriche aus dem Nasopharynx positive Bindehautabstriche vorweisen, könnten potenzielle Überträgerinnen und Überträger des Virus sein, ohne als solche identifiziert zu werden. Um dieses Risiko zu überprüfen, wurden im Rahmen der Studie neben den obligatorischen Nasenrachenabstrichen zusätzliche Abstriche der Konjunktiven der unteren Augenlider von allen 1145 im Studienzeitraum stationär aufgenommenen asymptomatischen Patientinnen und Patienten vorgenommen und mittels real-time RT-PCR ausgewertet. Es wurden insgesamt 2290 Bindehautabstriche vorgenommen. Zusätzlich wurden demographische Faktoren wie Geschlecht, Alter, Ethnie, die Einnahme verschiedener Medikamente (ACE-Hemmer, systemische/topische Immunsuppressiva, systemische/topische antivirale Medikamente) sowie das Tragen von Kontaktlinsen notiert. Es konnte festgestellt werden, dass keiner der aufgenommenen Patienten positive Bindehautabstriche vorwies. Die Wahrscheinlichkeit sich durch einen asymptomatischen Patienten ausschließlich über den Kontakt zu den Bindehäuten zu infizieren, ist demnach sehr gering. Außerdem kann geschlussfolgert werden, dass das Risiko einer isolierten konjunktivalen viralen Aktivität bei Patientinnen und Patienten mit negativen RT-PCR- Ergebnissen der Nasenrachenabstriche nahezu auszuschließen ist. Es scheint also nicht von Notwendigkeit zu sein in einer Augenklinik bei stationärer Aufnahme von Patienten zusätzlich zu den obligatorischen Nasenrachenabstrichen auch Bindehautabstriche vorzunehmen. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch im Bereich der Korneatransplantation, dass das Risiko Empfängerinnen und Empfänger durch Hornhautspenden asymptomatischer und durch die obligatorischen Nasenrachenabstriche negativ getesteten Spenderinnen und Spendern zu infizieren gegen Null verläuft. Die erzielten Ergebnisse müssen allerdings vor dem Hintergrund interpretiert werden, dass für diese Studie ausschließlich asymptomatische Patientinnen und Patienten untersucht wurden und im Studienzeitraum nur wenige aktive COVID-19- Fälle in Köln verzeichnet wurden.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Koch, Hannah-LeahUNSPECIFIEDUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-656538
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Augenheilkunde > Klinik und Poliklinik für Allgemeine Augenheilkunde
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
SARS-CoV-2; COVID-19; AugenoberflächeGerman
Date of oral exam: 10 February 2023
Referee:
NameAcademic Title
Heindl, Ludwig M.Universitätsprofessor Dr. med. Dr. phil.
Akgül, BakiUniversitätsprofessor Dr. rer. nat.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65653

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