Wenk, Ann-Kathrin (2016). Optimierung und Anwendung eines schnellen GC-MS-Systems für mobile Messungen flüchtiger organischer Substanzen. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Flüchtige organische Verbindungen (VOC) bestimmen die Radikalchemie der Atmosphäre. Sie können als Quellen oder Senken für Radikale dienen. Mit Massenspektrometrie gekoppelte Gaschromatographie (GC-MS) ist eine in der Umweltanalytik weit verbreitete Technik, da sie sowohl zur Trennung als auch zur Analyse jeder verdampfbaren Verbindung mit sehr hoher Präzision und guter Empfindlichkeit eingesetzt werden kann. Die Verwendung spezieller chromatographischer Phasen und langer Kapillarsäulen ermöglicht die Quantifizierung einer Vielzahl von Verbindungen mit wenigen Störungen durch andere Probenbestandteile. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein neues und schnelles GC-MS-System zur Analyse 38 flüchtiger organischer Substanzen inklusive oxigenierter VOC im Bereich von C3 bis C9 optimiert. Das Gerät beinhaltet zwei Adsorptionseinheiten zur Anreicherung der Probe und zwei gaschromatographische Säulen zur Trennung der Substanzgemische. Die Gesamtanalysenzeit beträgt sechs Minuten mit einer Zeitauflösung von drei Minuten. Im Mittelpunkt dieser Arbeit standen die Geräteoptimierung, die Gerätecharakterisierung und Anwendungsmessungen auf einer mobilen Messplattform. Mit dem Einbau einer Fokussierfalle (FT) wurde das Injektionsvolumen auf die Säule von 190 mm³ auf 9 mm³ und damit auch die Peakbreite reduziert. Mit Carbopack Y als FT-Material und polaren DB-Wax Säulen zur Trennung oxigenierter VOC sind mit dem neuen GC-MS 38 VOC, darunter Alkane, Alkohole, Acetate, Aldehyde und Ketone sowie einige aromatische Verbindungen und Terpene im Bereich von C3 bis C9 nachweisbar. Die Nachweisgrenzen der meisten Substanzen liegen unter 50 ppt. Die Präzision ist für 30 Substanzen besser als 10 % und für 23 Substanzen besser als 5 %. Die Messunsicherheit liegt je Substanz zwischen 5 % und 30 %. Zur Testung unter realen Bedingungen wurde das Fast-GC-MS in ein Messfahrzeug integriert. Im Juni 2010 wurden Messfahrten in einer Stadt und beim Übergang von einem städtischen zu einem ländlichen Gebiet (semi-ländlich) durchgeführt. Neben Messungen mit dem neuen Fast-GC-MS-System wurden Ozon, NO, NOx bestimmt und Behälterproben zur Offline-Analyse von VOC und CO gezogen. Der Vergleich der GC-MS-Daten mit den Behälterdaten wurde am Beispiel von Isopren, Benzol, Toluol und α-Pinen durchgeführt. Die Mischungsverhältnisse beider Systeme stimmen je nach Substanz im Rahmen der Messungenauigkeit überwiegend überein. Das Gesamtmischungsverhältnis der flüchtigen organischen Substanzen ist bei einer Messung im Stadtgebiet (46 ppb) deutlich höher als bei den semi-ländlichen Messungen (29 ppb). Die Alkane, Alkohole, Aromaten und Aldehyde sind die häufigsten Substanzgruppen im Stadtverkehr. Der Anteil der Alkane, Alkohole und Aromaten nimmt mit abnehmendem Verkehrsgrad ab, dies wurde am Beispiel des Kreisverkehrs in Düren mit Benzol gezeigt. Im Wald dominieren die oxigenierten Substanzen Alkohole und Ketone. Ethanol hat bei allen Messszenarien den höchsten Anteil und ist im städtischen Gebiet um den Faktor 2 höher als im Wald. Die regionale Hintergrundkonzentrationen für Benzol und Toluol sind in der Stadt (0,2 und 0,6 ppb) höher als bei den semi-ländlichen Messungen (0,1 und 0,15 ppb). Die Messungen im Wald können direkt zur Bestimmung der regionalen Hintergrundkonzentration herangezogen werden. Der Gesamthintergrund für Benzol und Toluol nimmt mit zunehmenden Verkehrsgrad zu. Die OH-Reaktivität der VOC beträgt bei den semi-ländlichen Messungen 5,7 s-1 und in der Stadt 11,7 s-1. Mit zunehmendem Verkehr nimmt der Anteil an Alkanen, Aromaten und Aldehyden deutlich zu. Somit erhöht sich auch der Beitrag dieser Substanzen zur OH-Reaktivität deutlich. Die OH-Reaktivität der Aromaten ist in der Stadt (1,9 s-1) ca. 3-mal höher als bei den semi-ländlichen Messungen (0,57 s-1). Im Wald dominieren Aldehyde (1,59 s-1) und Terpene (1,17 s-1) den Beitrag zur OH-Reaktivität.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Translated abstract: |
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Creators: |
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Corporate Creators: | Forschungszentrum Jülich GmbH | ||||||||
URN: | urn:nbn:de:hbz:38-68777 | ||||||||
Date: | July 2016 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Mathematics and Natural Sciences | ||||||||
Divisions: | Faculty of Mathematics and Natural Sciences > Department of Chemistry > Institute of Physical Chemistry | ||||||||
Subjects: | Natural sciences and mathematics Chemistry and allied sciences |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 29 June 2016 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/6877 |
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