Auer, Pia Charlotte Maria (2023). Eine retrospektive Analyse: Haben prophylaktische Office-Hysteroskopien im Rahmen der Kinderwunschbehandlung einen positiven Einfluss auf den Outcome assistierter Reproduktionstechniken? PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Unerfüllter Kinderwunsch ist ein seit vielen Jahren zunehmendes Problem mit einer hohen Dunkelziffer. So ist es nicht verwunderlich, das Kinderwunschbehandlungen (KWB) mittels assistierter Reproduktionstechniken (ART) wie die In-Vitro-Fertilisation oder intracytoplasmatische Spermieninjektion Jahr für Jahr zunehmen. Doch bevor eine ART geplant wird, wird neben der Basisdiagnostik, bestehend aus Anamnese, körperlicher und gynäkologischer Untersuchung und Hormonstatus, eine Bildgebung durchgeführt. Hierbei ist insbesondere der transvaginale Ultraschall (TVUS) von Bedeutung. Zur gängigen Praxis gehört zudem, eine prophylaktische Hysteroskopie vor der ersten KWB. In kürzlich vorangegangenen Studien konnte nun mehrfach gezeigt werden, dass diese Routinemäßig vor der ersten ART durchgeführte office-Hysteroskopie (oHSK = ambulante Hysteroskopie ohne Narkose), bei infertilen Frauen mit normalem TVUS, die Lebendgeburtenrate nicht verbessert (El-Toukhy et al., 2016; Smit et al., 2016). Diese retrospektive Arbeit untersucht die Replizierbarkeit, der oben genannten Studienergebnisse an 420 Kinderwunschpatientinnen. Bei 274 Patientinnen (65,2%) wurde vor dem Einsatz ART eine oHSK durchgeführt. Die Kontrollgruppe bestand aus 146 Patientinnen (34,8%). Diese wurden erst im Anschluss an die ersten KWB hysteroskopiert. Um eine möglichst genaue und verzerrungsunabhängige Aussage treffen zu können, wurden möglichst viele Faktoren in die Untersuchung inkludiert. Dazu zählten neben den bereits bekannten fertilitätseinschränkenden Faktoren wie das Alter und der BMI auch Faktoren wie männliche und weibliche Infertilität, Tubendurchgängigkeit und vor allem die verschiedenen intrakavitären Pathologien wie Endometriumpolypen, submuköse Myome, Septen und Synechien die mittels TVUS bzw. office HSK detektiert wurden. Vergleicht man diese beiden Bildgebendenverfahren, ist die TVUS der oHSK in Punkten wie Invasivität, Kosten und Verfügbarkeit klar überlegen. Jedoch ist die oHSK in Punkten wie Sensitivität und Pathologiegenauigkeit dem TVUS klar überlegen. In dieser Untersuchung wurden bei 13% der Patientinnen eine Pathologie im TVUS übersehen, welche erst mittels oHSK delektiert werden konnte. Trotz der höheren Sensitivität der oHSK hat die prophylaktische Durchführung dieser vor der ersten KWB, in dieser Arbeit keinen Einfluss auf den Outcome ART. Die statistischen Berechnungen und Analysen erfolgten mit der Software SPSS von IBM. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese retrospektive Untersuchung mit anderem Studiendesign, als die beiden prospektiven Vergleichsstudien, zu demselben Ergebnis kommt – routinemäßige office-Hysteroskopien lohnen sich in der KBW nur bedingt und sollten nur mit gezielter Fragestellung indiziert werden bzw. frustranen Behandlungsverläufen vorbehalten sein. Inwieweit die spezifische Korrektur einzelner Pathologien für die Erfüllung des individuellen Kinderwunsches relevant sein könnte, gilt es in zukünftigen Untersuchungen herauszufinden.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Auer, Pia Charlotte Mariapia@auer-family.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-713397
Date: 16 October 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Frauenheilkunde > Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
office HysteroskopieUNSPECIFIED
Date of oral exam: 15 August 2023
Referee:
NameAcademic Title
Rahimi, GoharProfessorin
Hannes, TobiasPrivatdozent
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/71339

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