Scholz, Jana Katharina (2023). Verteilungsmuster von Frakturen und anderen Verletzungen der Extremitäten im Kindesalter. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Frakturen und Verletzungen im Kindesalter stellen eine gängige und stetig zunehmende Diagnose in den Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser dar. Dennoch gibt es bisher wenige Studien über kindliche Frakturen und Verletzungen. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob verschiedene kindliche Frakturtypen und Verletzungsmuster mit unterschiedlichen Einflussgrößen sowie diese Einflussgrößen untereinander korrelieren. Weiterhin wurden Übersichten des Fraktur- und Verletzungsgeschehens bei Kindern und Jugendlichen erstellt. Grundlage der Arbeit war die Examination von Bildgebungen von Kindern und Jugendlichen, welche sich nach einem stattgehabtem Trauma an den Extremitäten in der Notaufnahme der Uniklinik Köln vorstellten. Weiterhin erfolgte die Evaluation der zugehörigen Krankengeschichte. Begutachtete Einflussgrößen waren das Geschlecht, die Verletzungsseite, das Patientenalter, der Unfallhergang, das angewandte bildgebende Verfahren, die finale Diagnose, Lokalisationen und Bereiche der Verletzungen und die finale Therapie mit dem entsprechenden Therapieverfahren. Insgesamt wurden 1574 Fälle dokumentiert. Es konnten Korrelationen zwischen mehreren Größen festgestellt werden, jedoch bestätigte sich nicht jeder vermutete Zusammenhang. Das weitere Ziel der Studie, Übersichten über das Fraktur- und Verletzungsgeschehen bei Kindern und Jugendlichen zu schaffen, wurde außerdem erreicht. Beim Betrachten der Korrelationen zeigte sich für Frakturen und Verletzungen unter anderem, dass bestimmte Körperbereiche deutlich häufiger von Frakturen betroffen waren und dass die unterschiedlichen Unfallhergänge mit bestimmten Verletzungen korrelierten. Es zeigte sich auch, dass Bildgebungen in bestimmten Körperbereichen besonders häufig keine Fraktur nachweisen konnten. Geschlechtsspezifische Korrelationen zeigten sich für Unfallhergänge, Diagnosen und Verletzungslokalisationen. Für die Wahl der Therapie ließ sich indes kein Geschlechtsunterschied feststellen. Die individuelle Betrachtung von Verteilungsmustern zeigte unter anderem ein besonders häufiges Auftreten von Frakturen am Handgelenk, an der Hand und am Ellenbogen. Alle anderen Verletzungen ereigneten sich am häufigsten im Bereich des Sprunggelenks, des Knies und des Handgelenks. Es dominierten Frakturen des distalen Radius und supracondyläre Humerusfrakturen. Offen operative Therapieverfahren wurden insgesamt am häufigsten bei der supracondylären Humerusfraktur und bei Frakturen des distalen Unterarms (Radius und Ulna betroffen) durchgeführt. Prozentual gesehen fiel jedoch im Falle einer Unterarmschaftfraktur am häufigsten die Wahl auf ein operatives Therapieverfahren. Die häufigsten angewandten Osteosyntheseverfahren waren in der vorliegenden Stichprobe die K-Draht-Osteosynthese und die TEN-Osteosynthese. Abschließend lässt sich festhalten, dass die Verteilungsmuster der Verletzungen und Frakturen des kindlichen Patientenkollektivs Schwerpunkte und Korrelationen aufweisen und somit Fortschritte im Verständnis dieser Frakturtypen ermöglichen. Diese Erkenntnisse können einen Beitrag bei der vereinfachten Einordnung und anamnestischen Einschätzung der Verletzungen in der Akutsituation der Notaufnahme bieten. Der im Verhältnis zu alternativen Diagnosemethoden häufige Einsatz von Röntgendiagnostik als bildgebendes Verfahren sollte insbesondere in Anbetracht der möglichen Komplikationen bei Heranwachsenden unter strenger Indikationsstellung hinterfragt werden.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Scholz, Jana Katharinajana-katha@gmx.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-714925
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Orthopädie > Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Frakturen und VerletzungenGerman
KinderGerman
ExtremitätenGerman
Date of oral exam: 9 May 2023
Referee:
NameAcademic Title
Müller, Lars PeterUniversitätsprofessor Dr. med.
Banaschak, SybilleProfessorin Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/71492

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