Besting, Lisa (2023). Inhibitionsfähigkeit des dorsolateralen präfrontalen Kortex bei jungen Erwachsenen mit spezifischer Phobie anhand von TMS-evozierter N100. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Spezifische Phobien gehören zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen und beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen. Trotz der hohen Prävalenz der Erkrankung ist die zugrunde liegende Pathophysiologie von spezifischen Phobien bis heute noch nicht vollständig geklärt. Es wird ein Zusammenhang zwischen einer insuffizienten kognitiven Kontrolle im Sinne einer gestörten GABA-vermittelten top-down Regulation des dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) und dem Auftreten einer Angststörung angenommen. In der vorliegenden Doktorarbeit wurde geprüft, ob bei jungen Erwachsenen mit spezifischer Phobie Veränderungen in der Inhibitionsfähigkeit des DLPFC festgestellt werden können. Dazu wurde unter transkranieller Magnetstimulation (TMS) ein Elektroenzephalogramm (EEG) aufgezeichnet und die Amplitude der N100 als Parameter kortikaler Inhibition über GABA-B-Rezeptoren analysiert. In die Studie wurden 22 junge Erwachsene mit spezifischer Phobie im Alter von 18-25 Jahren eingeschlossen und mit einer angststörungsfreien Kontrollgruppe bestehend aus 26 jungen Erwachsenen im gleichen Alter verglichen. Keine der Testpersonen stand unter psychotroper Medikation. Die N100 wurde sowohl unter Ruhebedingungen als auch während der Bearbeitung einer 1-back task mit emotionalen Gesichtsausdrücken (ängstlich, wütend, neutral) gemessen. Die Amplitude der N100 über dem DLPFC unter Ruhebedingungen in der Gruppe der spezifisch phobischen Testpersonen war signifikant kleiner als in der Kontrollgruppe. Zwischen Ruhebedingung und task-Bedingung konnte kein signifikanter Unterschied in der N100 Amplitude festgestellt werden. Über die verschiedenen Stimuli der 1-back task hinweg wurden ebenfalls kleinere Amplituden der N100 in der Gruppe spezifischen Phobien im Vergleich zur Kontrollgruppe nachgewiesen. Darüber hinaus war die Amplitude der N100 kleiner bei der Verarbeitung ängstlicher Gesichtsausdrücke als bei der Verarbeitung neutraler Gesichtsausdrücke. Die kleinere Amplitude der N100 am DLPFC deutet auf ein kortikales Inhibitionsdefizit bei spezifischer Phobie hin. Dieses scheint durch die Verarbeitung ängstlicher Gesichtsausdrücke verstärkt zu werden. Da es sich um eine kumulative Promotion handelt, ist die Zusammenfassung an den Abstract der zugehörigen Publikation mit mir als geteilter Erstautorin angelehnt.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Besting, Lisalisa.besting@web.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-717964
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Psychiatrie und Psychotherapie > Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Angststörung, spezifische Phobie, transkranielle Magnetstimulation, ElektroenzephalographieUNSPECIFIED
Date of oral exam: 24 August 2023
Referee:
NameAcademic Title
Bender, StephanUniversitätsprofessor Dr. med.
Kambeitz, JosephUniversitätsprofessor Dr. med. Dipl.-Psych.
Schüle, CorneliusPrivatdozent Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/71796

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