Wagner, Anna Marie (2023). Validierung und klinische Testung eines neuen Neglekttests (Find-the-Symbol-Test) zur Neglektprüfung bei gesunden Testpersonen und Hirntumorpatient*innen. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

In dieser Studie wurde ein neuer Cancellation Test (Find-the-Symbol-Test; FST) mit seinen fünf Parallelversionen (A-E) anhand einer gesunden Studienpopulation (N=192) normvalidiert und anschließend an Hirntumorpatient*innen (N=20) getestet. Zusätzlich führten die Testpersonen drei andere etablierte Neglekttests durch (Bells Test, Apples Test, Line Bisection Test). Die insgesamt vier Neglekttests wurden zunächst hinsichtlich des Einflusses verschiedener demographischer Variablen untersucht (Alter, Geschlecht, Bildung). Beim FST wurde zusätzlich jede der fünf Parallelversionen (A-E) getrennt analysiert. Hierbei wurden drei Parameter betrachtet: Gesamtergebnis (Anzahl korrekt markierter Symbole), Asymmetriescore (Differenz der rechts- und linksseitig markierten Symbole), Bearbeitungszeit. Beim Gesamtergebnis des FST hatten sowohl das Geschlecht als auch das Alter einen signifikanten Einfluss (p=0,005; p≤0,001) auf das Testergebnis. Die weiblichen Testpersonen sowie die jüngeren Altersgruppen schnitten signifikant besser ab als die männlichen Testpersonen und die älteren Altersgruppen. Beim Asymmetriescore des FST war nur der Einfluss des Alters signifikant (p=0,002). Bei den Parallelversionen A-E gab es Unterschiede hinsichtlich des Einflusses von Geschlecht und Altersgruppe auf die Testergebnisse. Der Bildungsstand und die Reihenfolge, in der die Tests bearbeitet wurden, hatten bei keiner Version einen signifikanten Einfluss auf die Testergebnisse. Bei den etablierten Neglekttests (Bells Test, Apples Test, Line Bisection Test) konnte nur beim Line Bisection Test ein signifikanter Einfluss von Alter und Geschlecht auf die Testergebnisse festgestellt werden (Gesamtergebnis: p=0,024; p=0,018 vs. Asymmetriescore: p=0,010; 0,046). Die männlichen Testpersonen schnitten hier signifikant besser ab als die weiblichen, die älteren Testpersonen erzielten ein schlechteres Ergebnis. Auffallend war, dass die Bearbeitungszeiten aller Tests signifikant vom Alter und dem Bildungsstand beeinflusst wurden. Je niedriger der Bildungsstand und je höher das Alter, desto mehr Zeit benötigten die Testpersonen zur Durchführung der Tests. Außerdem wurde die Test-Paralleltest-Reliabilität für die Parallelversionen des FST (A-E) mittels Cronbachs Alpha überprüft. Für die Anzahl korrekt markierter Symbole lag die Reliabilität höher als für den Asymmetriescore (Cronbachs Alpha 0,69 vs 0,41). Auffallend war die starke Reliabilität der Bearbeitungszeiten für die Parallelversionen des FST (0,97). Zuletzt wurde die Übereinstimmung der Testergebnisse des FST mit den drei etablierten Tests überprüft. Die Alpha-Werte zwischen den Ergebnissen der verschiedenen Tests reichten von 0,10-0,34 (Asymmetriescore) und 0,34-0,55 (Gesamtergebnis). Lediglich die Bearbeitungszeiten der Tests zeigten eine sehr hohe Reliabilität (0,91 über alle Tests gerechnet). Die Bearbeitungszeit könnte daher als zuverlässiger Parameter (z.B. in Kombination mit den Testergebnissen) die Aussagekraft des FST (und anderer Neglekttests) im klinischen Alltag deutlich erhöhen.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Wagner, Anna Marieannamarie.wagner99@gmail.comUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-720733
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Neurochirurgie > Klinik für Allgemeine Neurochirurgie
Subjects: General statistics
Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Neglekt; Neglektsyndrom; Neglekttestung; NeglektdiagnostikGerman
Date of oral exam: 27 November 2023
Referee:
NameAcademic Title
Weiß Lucas, CarolinPD Dr. med.
Simon, ThorstenProfessor Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/72073

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