Köhler, Bilgehan (2005). Villa rustica Frimmersdorf 49 und Villa rustica Frimmersdorf 131. Studien zur römischen Besiedlung im Braunkohlentagebaugebiet Garzweiler I. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Villa rustica Frimmersdorf 49 und Villa rustica Frimmersdorf 131 Studien zur römischen Besiedlung im Braunkohlentagebaugebiet Garzweiler I In der vorliegenden Arbeit wurde die Siedlungsentwicklung im Umland von Köln untersucht. Grundlage für die Auswertung bildeten zwei Gutshöfe (FR 131 und FR 49) auf dem Gebiet von Frimmersdorf. Die Auswertung der Befunde und Fundstücke der Gutshöfe unter Anwendung von naturwissenschaftlichen Datierungsmethoden und unter Einbeziehung der römischen Geschichte konnte neue Erkenntnisse zur Entwicklung von Gutshöfen lokaler Tradition erbringen. Die Untersuchungen der Gutshöfe FR 49 und FR 131 aus der Nachbarregion Frimmersdorf widersprechen der Annahme einer planmäßigen Kolonisation. Die Aufsiedlung der Landschaft gestaltete sich zumindest in diesem Gebiet weitaus differenzierter. Die früheste Datierung der Siedlung FR 49 wurde anhand von dendrochronologischen Daten auf die Zeit um 30 bis 60 n.u.Z. festgestellt. Damit muß der Gutshof schon in der ersten Welle der Romanisierung existiert haben, als die Ubier sich mit ihrem Opidum Ubiorum in dieser Region etablierten. Archäologische Belege weisen auf eine einheimische Lebens- und Wirtschaftsweise hin. So wurden Keramikfragmente Belgischer Ware erfaßt. Außerdem weist die Bauweise beider Häuser mit ihren Pfostenbauten und auch die Aufteilung des Hofes auf einen traditionellen Entwurf der Siedlung hin, die ausdrücklich nicht auf italische Vorbilder zurückzuführen sind. Die beiden Gutshöfe, insbesondere der Gutshof FR 131, sind demnach keineswegs als rein römische Wirtschaftssiedlungen zu interpretieren, sondern enthalten einheimische Elemente, die auf eine vorkoloniale Entwicklung dieser Gebiete verweisen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden kleinste Einzelsiedlungen, ähnlich wie die des Gutshofs FR 131, auch nach der Kolonisation des Umlandes weiterhin existiert haben. Generell ist jedoch festzuhalten, daß der Stellenwert der kleineren Hoftypen mit lokaler Genese, wie sie hier untersucht wurden, nicht ausreichend in der Forschung Berücksichtigung gefunden hat. Eine Aufarbeitung dieser Gutshöfe einfacher Wirtschaftsweise und mit hölzernen Hauptgebäuden ist bisher nicht im umfassenden Maß erfolgt. Beide Gutshöfe zeigen auf, daß die Romanisierung nicht als einseitiger Prozeß zu verstehen ist. Einheimische Traditionen befruchteten auch die römischen. Damit kann die Romanisierung des Rheinlandes berechtigterweise als ein Akkulturationsprozeß angesehen werden, wie er � und dies zeigen die Ausgrabungen deutlich � insbesondere auf den Gutshöfen abgelaufen sein könnte. Hier vollzog sich eine �Verschmelzung der materiellen Hinterlassenschaften� unterschiedlicher Völker. Dabei ist jedoch darauf hinzuweisen, daß eine eindeutige ethnische Zuordnung anhand der archäologischen Materialien nicht möglich ist. Der römische Einfluß scheint allerdings zu dominieren, wie die verschiedenen Klassifizierungskriterien deutlich gemacht haben.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Translated title:
TitleLanguage
Villa rustica Frimmersdorf 49 and Villa rustica Frimmersdorf 131English
Translated abstract:
AbstractLanguage
Villa rustica Frimmersdorf 49 and Villa rustica Frimmersdorf 131 Surveys of roman settlements in the brown coal mining region of Garzweiler I In this survey, the development of settlements around cologne was researched by analyzing excavations found of two villae rusticae in the Frimmersdorf area (FR 131 und FR 49). Scientifical methods to date back these objects and knowledge of the roman history helped bringing new insights to the traditional development of local estates. The results of the research on these villae rusticae FR 49 and FR 131 of the neighbouring region of Cologne contradict with the presumption of planned colonisation. The settling, in this area at least, was more differentiated. The earliest dating of the settlement FR 49 by means of dendrochronological data determines it�s appearance around 30 to 60 A.D.. This means, that the villae rusticae existed in the first wave of romanisation, when the Ubiers and their Opidum Ubiorum were established in the region. Archaeological evidence gives us a glimpse of the native way of living and structures of economy. Parts of gallo-keltic ceramics were retrieved. Also the architecture of both houses with their posts and the unusual sectioning of the courtyard indicate a local concept, which without doubt has no italian example. The two vilae rusticae, especially estate FR 131, therefore cannot be declared solely roman economical settlements. They include native Germanic elements, which point to an development of these areas before colonisation. It is likely that small individual settlements like villa rustica FR 131 still existed after the colonisation of the surrounding land. Generelly it is to be said that the value of small settlements of local genesis, like researched here, isn�t being recognized enough in modern day research. A refurbishment of these villa rusticae with their wooden main buildings didn�t take place in a comprehensive manner. Both villae rusticae indicate that romanisation wasn�t a one-sided process. Native traditions mixed with roman traditions. For this reason the romanisation of the Rhinelands can justifiable be seen as a process of acculturation, which � proofed by excavations � especially could have happened on small villa rustica. A �melting of material legacy� of different civilizations took place right here. It has to be considered that definite ethnical classifications are not possibile with archeological matters. The roman influence though seems to dominate, as the criterias of classification showed clearly.English
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Köhler, Bilgehanbilgehan@gmx.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-16888
Date: 2005
Language: German
Faculty: Faculty of Arts and Humanities
Divisions: Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 2: Archäologie, Altertumskunde und Kulturen des Mittelmeerraums > Archäologisches Institut
Subjects: History of ancient world
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
villa rustica , Römer , Siedlungsarchäologie , RomanisierungGerman
villa rustica , romanEnglish
Date of oral exam: 21 July 2005
Referee:
NameAcademic Title
Fischer, ThomasProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/1688

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