Kleibrink, Bernhard (2004). "When you lose India, don`t blame me" . Winston Churchill und Indien 1939 bis 1947. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Winston Spencer Churchill trat in den 20er und 30er Jahren als energischer Feind aller Bemuehungen auf, Indien einen von Großbritannien unabhaengigeren Status zu gewaehren. Als konservativer "Backbencher" ohne Regierungsverantwortung war es ihm allerdings nicht moeglich, wirksame Schritte gegen die Hinfuehrung Indiens zu einem sich selbst regierenden Land zu unternehmen. Nach seiner Rueckkehr an die Schalthebel der Macht aber konnte er dies sehr wohl. Bereits in seiner Amtszeit als First Lord of the Admiralty waehrend des Zweiten Weltkriegs gelang es Churchill, verschiedene Versuche des Indienministers Zetland, die indischen Interessengruppen und Parteien staerker an der Regierung in Delhi zu beteiligen, zunichte zu machen. Als Premierminister im Zweiten Weltkrieg setzte Churchill diesen Kurs fort. Seine Indienpolitik war von verschiedenen kurzfristig motivierten Maßnahmen gepraegt, die ohne das massive Draengen der Vereinigten Staaten und des Kriegskabinetts in London nicht zustande gekommen waeren. Ein einheitliches und konstruktives Konzept zur Aufloesung des verfassungspolitischen Stillstands in Indien ist dagegen in keine Phase des Krieges erkennbar. Vielmehr nutzte Churchill den Hindu-Moslem-Konflikt, den er als Bollwerk der britischen Herrschaft in Indien begriff, indem er dem Fuehrer der Moslemliga, Jinnah, den Ruecken staerkte, Gandhi und die Kongreßpartei hingegen wo und wann immer moeglich diffamierte und bekaempfte. So instrumentalisierte er die Spannungen zwischen den beiden groeßten politischen Gruppierungen für britische Zwecke und verschaerfte sie gleichsam. Wegen dieser offensichtlichen Unvereinbarkeit zwischen Churchills Warnungen vor einem Buergerkrieg einerseits und der von ihm gefoerderten und begrueßten Verschaerfung des Konlikts andererseits koennen eben diese Warnungen im Hinblick auf die schrecklichen Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems in den Jahren 1946 und 1947 durchaus als eine Art "Self fulfilling prophecy" begriffen werden. Churchill war bereits am Ende des Krieges davon ueberzeugt, daß die Teilung des Subkontinents die einzige zukunftstraechtige Loesung sein wuerde, nur sollte dieser Prozeß nicht in seine Amtszeit als Premierminister fallen. Gerade dadurch aber, daß er sich vehement gegen substantielle Veraenderungen am Status quo Indiens waehrend des Krieges einsetzte, um nach dem Krieg alle Optionen offen zu haben, verdichtete Churchill die Katalysatorfunktion des Krieges im Hinblick auf die nur wenig spaeter einsetzende Dekolonisation, die damit einhergehende Teilung des Subkontinents und die Eskalation des Hindu-Moslem-Konflikts.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Translated title: |
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Translated abstract: |
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Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-13424 | ||||||||
Date: | 2004 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Arts and Humanities | ||||||||
Divisions: | Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 6: Geschichte | ||||||||
Subjects: | Geography and history | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 25 January 2004 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/1342 |
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