de Queiroz da Costa Campos, Lucas ORCID: 0000-0003-2343-6037 (2021). Physics of Brain Folding. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

The human brain is characterized by its folded structure, being the most folded brain among all primates. The process by which these folds emerge, called gyrogenesis, is still not fully understood. The brain is divided into an outer region, called gray matter, which grows at a faster rate than the inner region, called white matter. It is hypothesized that this imbalance in growth -- and the mechanical stress thereby generated -- drives gyrogenesis, which is the focus of this thesis. Finite element simulations are performed where the brain is modeled as a non-linear elastic and growth is introduced via a multiplicative decomposition. A small section of the brain, represented by a rectangular slab, is analyzed. This slab is divided into a thin hard upper layer mimicking the gray matter, and a soft substrate, mimicking the white matter. The top layer is then grown tangentially, while the underlying substrate does not grow. JuFold, the software developed to perform these simulations, is introduced, and its design is explained. An overview of its capabilities, and examples of simulation possibilities are shown. Additionally, one patent-leading application of JuFold in the realm of material science showcases its flexibility. Simulations are first performed by minimizing the elastic energy, corresponding to the slow growth regime. Systems with homogeneous cortices are studied, where growth initially compresses, and then buckles the cortical region, which generates wavy patterns with wavelength proportional to cortical thickness. After buckling, the sulcal regions (i.e. the valleys of the system) are thinner than the gyral regions (i.e. the hills). Introducing thickness inhomogeneities along the cortex lead to new and localized configurations, which are strongly dependent not only on the thickness of the region, but also on its gradient. Furthermore, cortical landmarks appear sequentially, consistent with the hierarchical folding observed during gestation. A linear stability theory is developed based on thin plate theory and is compared with homogeneous and inhomogeneous systems. Next, we turn to more physically stringent dynamic simulations. For slow growth rate and time-constant thickness, the results obtained through energy minimization are recovered, justifying previous literature. For faster growth, an overshoot of the wavenumber and a broad wavenumber spectrum are observed immediately after buckling. After a relaxation period, where the average wavenumber decreases and the wavenumber spectrum narrows, it is observed that the system stabilizes into a finite spectrum, whose average wavelength is smaller than that expected from energy minimization arguments. Cortical inhomogeneities are further explored in this new regime. Systems with inhomogeneous cortical thickness are revisited, with effects similar to the homogeneous cortex (i.e., results are consistent between the slow growth and the quasistatic regimes, and overshoot is observed in the fast growth regimes). Systems with inhomogeneous cortical growth are simulated, with this new type of inhomogeneity inducing fissuration and localized folding. The interplay between these two inhomogeneities is studied, and their interaction is shown to be nonlinear, with each inhomogeneity type inhibiting the folding effects of the other. That is, the folding profile of each individual region emerges as a result of the local inhomogeneity, and the system does not display an intermediate behavior. Finally, these results are compared with an extended linear stability theory. Taken together, our simulations and analytical theory expose new phenomena predicted by an incremented buckling hypothesis for folding and show a series of new avenues which could give rise to the important cortical features in the mammalian brain, especially those related to higher-order folding.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Translated abstract:
AbstractLanguage
Das menschliche Gehirn zeichnet sich durch seine gefaltete Struktur aus und ist das am stärksten gefaltete Gehirn unter allen Primaten. Der Prozess, durch den diese Falten entstehen, genannt Gyrogenese, ist noch nicht vollständig verstanden. Das Gehirn ist in einen äußeren Bereich, die so genannte graue Substanz, und einen innenliegenden Bereich, die so genannte weiße Substanz, die langsamer wächst als der äußere Bereich, unterteilt. Der Fokus dieser Arbeit basiert auf der Hypothese, dass dieses Ungleichgewicht im Wachstum und die dadurch erzeugte mechanische Spannung die Gyrogenese antreibt. Es werden Finite-Elemente-Simulationen durchgeführt, bei denen das Gehirn als nichtlineares elastisches Medium modelliert wird und das Wachstum über eine multiplikative Zerlegung eingeführt wird. Ein kleiner Ausschnitt des Gehirns, dargestellt durch eine rechteckige Platte, wird analysiert. Diese Platte besteht aus einer dünnen harten oberen Schicht, die die graue Substanz nachahmt, und einem weichen Substrat, das die weiße Substanz nachahmt. Die obere Schicht wächst tangential, während das Substrat nicht wächst. JuFold, die Software, die zur Durchführung dieser Simulationen entwickelt wurde, wird vorgestellt und ihr Aufbau erläutert. Es wird ein Überblick über die Möglichkeiten der Software gegeben und es werden Beispiele für Simulationsmöglichkeiten gezeigt. Zusätzlich wird anhand einer patentierten Anwendung von JuFold im Bereich der Materialwissenschaften die Flexibilität der Software demonstriert. Die Simulationen werden zunächst unter Minimierung der elastischen Energie durchgeführt, was dem Regime des langsamen Wachstums entspricht. Es werden Systeme mit homogenem Kortex untersucht, bei denen das Wachstum den Kortex zunächst komprimiert und danach einknickt, was wellenförmige Muster mit einer zur kortikalen Dicke proportionalen Wellenlänge erzeugt. Nach dem Einknicken sind die sulkalen Regionen (d.h. die Täler des Systems) dünner als die gyralen Regionen (d.h. die Hügel). Die Einführung von Dickeninhomogenitäten entlang des Kortexes führt zu neuen und lokalisierten Konfigurationen, die nicht nur von der Dicke der Region, sondern auch von dessen Gradienten stark abhängig sind. Zudem entstehen kortikale Landmarken sequentiell, was mit der hierarchischen Faltung während der Gestation übereinstimmt. Es wird eine lineare Stabilitätstheorie entwickelt, die auf der Theorie der dünnen Platten basiert und mit homogenen und inhomogenen Systemen verglichen wird. Als nächstes wenden wir uns physikalisch stringenteren dynamischen Simulationen zu. Für langsame Wachstumsraten und zeitlich konstante Dicke werden die durch Energieminimierung erhaltenen Ergebnisse reproduziert, was die bisherige Literatur rechtfertigt. Bei schnellerem Wachstum werden unmittelbar nach dem Knicken ein Überschwingen der Wellenzahl und ein breites Wellenzahlspektrum beobachtet. Nach einer Relaxationsperiode, in der die mittlere Wellenzahl abnimmt und das Wellenzahlspektrum schmaler wird, wird beobachtet, dass sich das System in einem endlichen Spektrum stabilisiert, dessen Wellenlänge kleiner ist als die man basierend auf Gründen der Energieminimierung erwartet. Kortikale Inhomogenitäten werden in diesem neuen Regime weiter erforscht. Systeme mit inhomogener kortikaler Dicke werden erneut untersucht, mit ähnlichen Effekten wie beim homogenen Kortex (d.h. die Ergebnisse sind konsistent zwischen dem langsamen Wachstumsregime und dem quasistatischen Regime; ein Überschwingen wird im schnellen Wachstumsregime beobachtet). Es werden Systeme mit inhomogenem kortikalem Wachstum simuliert, wobei diese neue Art von Inhomogenität Risse und lokalisierte Faltung induziert. Das Zusammenspiel zwischen diesen beiden Inhomogenitäten wird untersucht und es wird gezeigt, dass ihre Interaktion nichtlinear ist, wobei jeder Inhomogenitätstyp die Falteffekte ds anderen hemmt. Das heißt, das Faltungsprofil jeder einzelnen Region entsteht als Ergebnis der lokalen Inhomogenität und das System zeigt kein Übergangsverhalten. Schließlich werden diese Ergebnisse mit einer erweiterten linearen Stabilitätstheorie verglichen. Zusammengenommen zeigen unsere Simulationen und die analytische Theorie neue Phänomene auf, die von einer inkrementellen Knickhypothese für die Faltung vorhergesagt werden, und sie zeigen eine Reihe von neuen Wegen auf, die zu den wichtigen kortikalen Merkmalen im Säugetiergehirn führen könnten, insbesondere zu denen, die mit der Faltung höherer Ordnung zusammenhängen.German
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
de Queiroz da Costa Campos, Lucasl.campos@fz-juelich.deorcid.org/0000-0003-2343-6037UNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-530577
Date: 25 May 2021
Language: English
Faculty: Faculty of Mathematics and Natural Sciences
Divisions: Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen > Forschungszentrum Jülich
Subjects: Physics
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Cortical folding, Cortical thickness, Gyrogenesis, Gyrification, Higher-order folding, Growth, Mechanics,BiophysicsEnglish
Date of oral exam: 3 August 2021
Referee:
NameAcademic Title
Elgeti, JensDr. habil.
Sperl, MatthiasProf. Dr
Caspers, SvenjaProf. Dr. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/53057

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